Spiritualität

Predigt zu Karneval 2024

Wenn überall die Narren tagen,
darf ich in Reimen einmal sagen,
was man in Prosa, wie ihr’s kennt,
gewöhnlich eine Predigt nennt.
Nun mag womöglich mancher meinen,
die Messe sei kein Faschingsscherz!
Mit diesem Rat bin ich im Reinen
und bleibe ernsthaft, Hand aufs Herz!

Es gibt ja auch bei  Kirchensachen
viel mehr zum Weinen, als zum Lachen.
Die einen wär’n gern synodal,
Rom ist das viel zu liberal.
Was los ist in der Diözese?
Am Ende eines langen Blicks
auf alles, was ich hör und lese,
fass ich zusammen: Los ist nix.

Es wird um die Struktur gerungen,
das Lied von der Fusion gesungen.
Ach ich vergaß: So heißt es kaum.
Man sagt jetzt: „Pastoraler Raum“.
Wie diese Räume sich formieren
bestimmt der Bischof und der Rest
darf gern noch fünf Jahr diskutieren,
jedoch das Resultat steht fest.

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...keine „runden Gedanken", aber ich ahne, dass etwas installiert werden soll, was uns von Menschlichkeit, unserem Grundgesetz in seiner Intention und der jesuanischen
Perspektive wegführt - mit einem hohen Preis für alle, besonders diejenigen, die vor Gewalt, den Folgen ökol. Katastrophen und rechtlicher Willkür flüchten (müssen!)...

Ansprache Flüchtlingsthematik am zurückliegenden Sonntag:

Vielleicht störende Gedanken in den Bewegungen dieser Tage, die auch die unsrigen sind… Gedanken zur aktuellen EU Flüchtlingspolitik und zum Perspektivwechsel
Das Evangelium lädt an vielen Stellen zu einem Perspektivwechsel ein: zu sehen mit den Augen und Herzen deren, die „draußen“ davorstehen – wie ein Matthäus in seiner Gesellschaft / wie Zachäus / wie der blinde Bettler / wie die Samariterin am Brunnen...
„Barmherzigkeit will ich nicht Opfer…“- in der Umsetzung dieses Jesuswortes heißt das: mit den Augen der Menschen zu sehen, die Opfer sind, waren oder werden.
Ich mache das an einem virulenten Punkt in der politischen Weichenstellung der letzten Wochen einmal konkret, der mit einem „Perspektivwechsel“ anderer Art zu tun hat.
Die Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP hat sich mit den anderen EU Staaten auf die Schaffung neuer Zentren an den Grenzen Europas für die Flüchtlinge verständigt. Dort sollen diese demnächst gesammelt werden und dort soll die Entscheidung über eine Asylberechtigung fallen, sowie das Verfahren durchgeführt werden – einschließlich der Rückführung in das Fluchtland oder einer Weiterführung in einen der EU-Staaten.
Kenner der Materien wissen, dass der Vorschlag, Registrierzentren an den Außengrenzen einzurichten, die Flüchtlinge dort zu sortieren und das Verfahren der Prüfung „ganz zügig“ durchzuführen - alles andere als neu ist. Der Beschluss dazu wird nicht halten, was er verspricht, weil Flüchtlinge – nicht ohne Grund – weiter Wege suchen werden und in großer Zahl auch finden werden, eben weil sie nicht selten um ihr „Leben laufen“ und um Lebensperspektive.
Es wird weiter – wie wir es schon haben – die grausame Realität großer Flüchtlings-lager – mit Stacheldraht und Wachtürmen – geben und viel Elend, von dem wir jetzt machmal etwas mitbekommen – sei es aus Lagern in Griechenland oder auf Lampedusa… - aber das Ganze bekommt noch einmal eine neue Dimension durch die Beschlüsse auf EU- Ebene der letzten Woche.

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 Meditative Textanregung für die Kar- und Ostertage 

ende der sonnenfinsternis

wir leben nicht in goldenen Zeiten
eh wir erwachen sind schon
die ersten Rettungswagen unterwegs                                      
fragen kinder vergeblich nach brot
es ist zeit dem lenker der geschichte
(das behaupten sie jedenfalls von IHM)               
lästig zu fallen und ihn auf diesen
unmöglichen zustand aufmerksam
zu machen.
Vielleicht tritt er dann
aus seiner sonnenfinsternis heraus
damit wir zur einsicht kommen
schließlich geht es um unser leben
auf dem sprachplaneten erde
staub im sternenchaos welt
W. Bruners

 

Nicht vom Brot allein

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein,
er stirbt sogar am Brot allein,
einen allgegenwärtigen,
schrecklichen Tod,
den Tod am Brot allein,
den Tod der Verstümmelung,
den Tod des Erstickens,
den Tod aller Beziehungen.
Den Tod.
bei dem wir noch eine Weile
weiter vegetieren können,
weil die Maschine noch läuft,
den furchtbaren Tod der Beziehungslosigkeit:
Wir atmen noch,
konsumieren weiter,
wir scheiden aus,
wir erledigen,
wir produzieren,
wir reden noch vor uns hin
und leben doch nicht.
Alleinsein
und dann alleingelassen werden wollen;
keine Freunde haben
und dann den Menschen misstrauen
und sie verachten,
die anderen vergessen
und dann vergessen werden,
für niemanden dasein
und von niemandem gebraucht werden;
um niemanden Angst haben
und nicht wollen,
dass einer sich Sorgen um einen macht,
nicht mehr lachen
und nicht mehr angelacht werden;
nicht mehr weinen
und nicht mehr beweint werden:
der schreckliche Tod am Brot allein.       Dorothee Sölle

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Predigt zum Karneval

Predigt Karneval 1 2023

Predigt Karneval 2 2023

Niemeyer

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